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Rollentausch: Mit Reverse Mentoring zu neuen Perspektiven

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Zwei Frauen stehen gemeinsam an einem Tisch mit Laptop Quelle: fizkes/stock.adobe.com

Reverse Mentoring ist ein integraler Bestandteil der Nachwuchsarbeit der Allianz.


Die Idee des Reverse Mentorings gewinnt auch in Deutschland immer mehr Popularität: Zuletzt startete das Online-Netzwerk LinkedIn im Mai 2021 eine Kampagne mit sieben Führungskräften, die nach jungen Mentor:innen suchten. Darunter waren sowohl regional verwurzelte Familienunternehmen als auch Global Player vertreten.

Der Grundgedanke dabei ist, dass selbst die erfahrensten Führungskräfte noch dazu lernen und als Mentee von jungen Perspektiven profitieren können. Etablierte Strukturen und starre Systeme können gelockert werden, das Unternehmen im Ganzen zukunftsfähiger aufgestellt werden. Zugleich bekommen die Mentor:innen Zugang zu den Netzwerken und Erfahrungen, die ihnen sonst noch verschlossen wären.

Gerade bei Diversity-Themen bietet das Reverse Mentoring große Chancen: Die Angesprochenen können mitreden und ihre Perspektive einbringen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, erfolgreiche Maßnahmen zu finden.

Darauf kommt es an

Essenziell ist, dass der Austausch auf Augenhöhe und möglichst hierarchiefrei stattfindet. Damit auch tatsächlich beide Seiten profitieren können, braucht es eine Umgebung, in der offen und ehrlich über Probleme gesprochen werden kann. Ein Festhalten an bestehenden Rangunterschieden steht dabei nur im Weg.

Auch beim Reverse Mentoring kommt es darauf an, dass die oberste Managementebene voran geht: Wenn sich selbst die Geschäftsführung offen und lernbereit zeigt, sendet dies die richtigen Signale ins Unternehmen: Wir hören euch zu; Wir alle können und sollen zugänglich für Neues bleiben.

Nicht nur für die Big Player

Die Allianz hat in den 2010er-Jahren den Ansatz zum festen Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik gemacht. Führungskräfte können über eine interne Plattform auswählen, in welchem Bereich sie ein Mentoring wünschen. Dann werden sie mit den jeweils kompetenten Auszubildenden oder Einsteiger:innen vernetzt. Dadurch entstehen Verknüpfungen über Abteilungsgrenzen hinaus. Zudem bildet sich ein internes Netzwerk von Mitarbeiter:innen, die sonst nur wenig Berührungspunkte hätten.

Es geht auch weniger aufwendig und einfacher: In kleineren Unternehmen kann es schon reichen, wenn die Geschäftsführung intern die Themen kommuniziert, für die sie sich neuen Input wünscht. Danach kann die Suche nach Mentor:innen beginnen. Die direkte Ansprache von Kandidat:innen ist dabei ein guter Weg, so erreicht man auch eher Introvertierte oder Zurückhaltende. Ein gemeinsamer Kick-off hilft, Erwartungen zu klären und sich Ziele zu setzen. Viele Reverse-Mentoring-Programme scheitern, weil nicht von Anfang an ein Rahmen für den Ablauf gesetzt wird. Zum Abschluss sollte eine gemeinsame Feedback-Runde stattfinden, in der das Gelernte gesammelt wird, damit die Erfahrungen in die nächste Runde einfließen können.

In jedem Unternehmen, gleich welcher Größe, schlummern viele unentdeckte Kompetenzen. Mit einem Reverse Mentoring kannst du diese Potenziale wecken. So kommt auch dein Unternehmen zu neuen Perspektiven!

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