Best Practice Bindung

Auf stereotype Sprache verzichten

Best Practice Boehringer Ingelheim
  • Kommunikation
  • Unconscious Bias
  • Wertschätzung

Junge Frau arbeitet am Laptop Quelle: Gorodenkoff Productions OU/stock.adobe.com

Das Handbuch für wertschätzende Kommunikation sorgt beim Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim seit 2015 für eine sukzessive Veränderung der internen und externen Kommunikation.


Mit einem systematischen Diversity und Inclusion Management (D&I) will die Boehringer Ingelheim die Vielfalt der Mitarbeitenden gezielt fördern, denn die Individualität von Menschen und deren Perspektiven ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dafür wurden konkrete Maßnahmen aufgelegt, um beispielsweise ein Bewusstsein für den Nutzen von D&I zu schaffen, Prozesse zu optimieren oder für den „Unconscious Bias“ zu sensibilisieren, die unbewusste Voreingenommenheit.

Sprachliche Gewohnheiten hinterfragen

Damit dies gelingen kann, soll ein vielfältiges, gemeinschaftliches und offenes Umfeld für die gesamte Belegschaft geschaffen werden. Wertschätzung zeigt sich auch in einer Sprache, die Ausgrenzung vermeidet. Die Boehringer Ingelheim hat deshalb 2015 erstmals ein Handbuch für wertschätzende Kommunikation veröffentlicht. Die zweite überarbeitete Auflage ist 2019 erschienen. Die Empfehlungen sollen dabei unterstützen, sprachliche Gewohnheiten zu hinterfragen und auf Barrieren aufmerksam zu machen.

Die interne wie externe Kommunikation wurde und wird seitdem sukzessive angepasst. Basis für die Umstellung der Standard-Unternehmenskommunikation ist ein Managementbeschluss. Unterstützt wird der Prozess auch durch Mitglieder des Betriebsrates. Arbeitsgruppen und Seminare zum Beispiel für geschlechtersensible Kommunikation helfen bei der Umsetzung. Das Unternehmen durchläuft nach eigenen Angaben einen Lernprozess, der zu Beginn Aufmerksamkeit und Zeit gebraucht habe, mittlerweile aber gut in den Alltag integriert worden sei.

Mehr Sensibilität im Unternehmen

Das Ergebnis: Neue Kommunikationsinhalte, wie Betriebsvereinbarungen oder Standarddokumente der Service-Center, werden wertschätzend formuliert. Im Unternehmen sei eine immer höhere Sensibilität zu erkennen. Bei der Entwicklung von Personas, E-Learnings oder dem Erstellen von Videos werde auf stereotype Sprache verzichtet. Der Prozess werde nie vollständig abgeschlossen sein, da sich auch die Sprache weiter verändere. Aber es lohne sich, dranzubleiben.

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